Vom Sorgenkind zur psychologischen Beraterin

Irgendwie bin ich anders

Die Frage danach, was ich denn mal werden will, hat mich schon als Kind gestört. Warum sollte ich denn etwas werden? Ich war doch schon jemand. Und hörte ich irgendwie auf, zu existieren, wenn ich dann "etwas“ war? Die Sache gefiel mir nicht.

Ich schob das erstmal weg. Doch dann kam langsam das Abitur näher und ich wusste immer noch nicht, was ich werden wollte. Künstlerin wollte ich sein und Journalistin. Ich wollte Archäologie studieren und Kfz-Mechanikerin werden. Ich wollte irgendwo alleine in einer Hütte leben und Bücher schreiben. Doch ich konnte mich nicht entscheiden. 

Was, wenn ich die falsche Entscheidung traf und ein Leben lang unglücklich war? Niemand hatte mir gesagt, dass ich meine Meinung jederzeit ändern kann und dass ich mehrere Berufe haben kann. Also habe ich mich nicht entschieden.

Und so habe ich hier und da etwas angefangen, nicht so viel zu Ende gemacht. Ich habe die verschiedensten Jobs gemacht, um irgendwie zu überleben. Immer mit einem schlechten Gewissen und mit dem Gefühl, dass mit mir etwas nicht stimmt.

Klassentreffen habe ich gemieden. Was sollte ich schon sagen? Dass ich eine Versagerin bin? Ich hatte sogar geplant, meine Grabrede selbst zu schreiben, damit ich nicht von jemand anderem als Loserin dargestellt werde.

Der Zug ist abgefahren

Irgendwann glaubte ich, ich könnte jetzt eh nichts mehr ändern und müsste für immer unglücklich bleiben. Schließlich war ich keine 18 mehr und da ist der Ofen aus. 

Trotzdem versuchte ich immer wieder, doch noch die Kurve zu kriegen. In Gesprächen mit anderen fand ich heraus, dass es viele Menschen gibt, die auch mit 40 noch eine Ausbildung gemacht haben. Manche waren sogar noch älter. Das gab mir Hoffnung und ich schrieb ich mich wieder an der Uni ein und begann ein Psychologiestudium neben der Arbeit. Was auch sonst, wenn man verrückt ist ;-) 

Eines Tages stieß ich auf ein Buch von Barbara Sher, das hieß: "Du musst mich nicht entscheiden, wenn du tausend Träume hast". Ich habe es mir sofort gekauft und fand heraus, dass ich nicht verrückt war, sondern eine Scannerpersönlichkeit. Das war der Moment, in dem ich vor Erleichterung geweint habe. Es gab also mehr wie mich. Ich war nicht die einzige, die sich nicht entscheiden konnte.

Später hatte ich sogar eine Festanstellung als Teamleiterin in Aussicht und meine Familie atmete auf. Das Sorgenkind, das nie was Ordentliches gelernt hatte, hatte seinen Weg gefunden. Weit gefehlt.

Nächster Halt: Midlife Crisis

Mit 35 fing es schleichend an und kurz vor 40 war ich so tief in der Krise, dass ich dachte, ich komm da nie mehr raus. Ich hinterfragte mein ganzes Leben, all meine Entscheidungen und hatte kaum Hoffnung, dass ich es schaffen werde. Ein schwerer Schicksalsschlag brachte dann den Wendepunkt.

Jedenfalls musste ich mich intensiv mit mir und meiner Vergangenheit auseinandersetzen. Ich musste verstehen, dass ich die Vergangenheit nicht ändern kann und dass das Hadern mit ihr absolut nichts bringt. Und so fing ich an, nach den Schätzen in meiner Biografie zu suchen. Ich akzeptierte meine Entscheidungen und lernte, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Erst dachte ich, dass ich überhaupt nicht richtig kann. Doch ich fand heraus, dass das nicht stimmt. Und irgendwann ergab alles einen Sinn und ich erkannte, dass mich all diese Erlebnisse und Erfahrungen dahin gebracht haben, wo ich jetzt bin. 

Meine Midlife Crisis endete mit einem kompletten Neuanfang: Selbstständigkeit, neue Beziehung, Auswanderung nach Schweden.

Und plötzlich wird der Weg klar

Ich bin, was ich bin

Nachdem ich immer planlos und mit hängenden Schultern durchs Leben gezogen bin, zeichnete sich auf einmal ein Weg ab. Ich arbeite als psychologische Beraterin und möchte Menschen ermutigen, ein Leben zu führen, dass sie am Ende nicht bereuen müssen. 

Im Rückblick wurde mir klar, dass mir Geschichten und Schicksale anderer Menschen schon immer wichtig waren. Dass ich helfen konnte, Möglichkeiten und Talente zu sehen. Dass ich helfen konnte, eine andere Perspektive einzunehmen.

Ich kann Menschen mit chaotischen Lebensläufen dabei unterstützen, ihre eigenen Schätze zu sehen und sie für die Zukunft zu nutzen. Also habe ich mich in Biografiearbeit und Psychotherapie weitergebildet, um hier mein Arbeitsfeld zu erweitern.

Mal sehen, wo es mich noch hinführt. Ich bin für sämtliche Möglichkeiten offen.

received_498221285847240

Kostenlose Fragestunde buchen

Mach dir einen Kaffee und stelle mir all deine Fragen.

In diesem Gespräch stelle ich mich und meine Arbeit vor. Wir sprechen über die Möglichkeiten, wie wir zusammenarbeiten könnten. Und du darfst mich alles fragen, was dir noch nicht klar ist. Zum Beispiel:

  • Wie läuft ein Biografie-Mentoring ab?
  • Was habe ich davon?
  • Wieviel kostet das?
Wie kannst du mit mir arbeiten?

Mentoring und Events rund ums biografische Schreiben

Du kannst dich beim Schreiben deiner Biografie begleiten lassen oder bei der Aufarbeitung deiner Vergangenheit. Du kannst an Schreibworkshops teilnehmen und dem Zeitreiseklub beitreten.
Blogartikel

Mein neuester Blogartikel

Wie Geschichten dir beim Ausmisten helfen können

Kennst du das? Deine Schränke und Schubladen sind voller Sachen, die Platz wegnehmen. Doch du kannst dich einfach nicht...